festivaleröffnung berlin

dogman & eisspin

Foto-Credits: STAGEVIEW – Pedro Becerra
Foto-Credits: STAGEVIEW – Pedro Becerra
Die Toten sind zurück! Doch sie haben es nicht auf Fleisch, Gedärm und Gehirn abgesehen: Sie wollen nur friedlich unter den Lebenden existieren. Eine Herausforderung, müssen die „Beeinträchtigten“ („Living Impaired“), wie Zombies nun politisch korrekt genannt gehören, doch in Gesellschaft und Arbeitsmarkt integriert werden. Auch die explodierende Überbevölkerung ist ein Talkshow-Thema, ihr strenger Geruch sowieso. Immerhin lassen sich mit ihnen hervorragend (halbseidene) Geschäfte machen. Und ein omnipräsenter Megakonzern nutzt die Chance für heimliche, zombieverachtende Experimente.
Das Regie-Trio RKSS tobte sich mit dem ultraschrägen TURBO KID im Endzeitkino aus, sein SUMMER OF 84 feierte die Slasher unseres Lieblingsjahrzehnts. Nun drückt es dem nicht untot zu kriegenden ZombieGenre den unverkennbaren Stempel auf: WE ARE ZOMBIES badet in unkorrektem Humor und verbindet puren Quatsch mit satirischem Hintersinn.
We Are Zombies (Kanada, Frankreich 2023)
François Simard, Anouk Whissell, Yoann-Karl Whissell
Alexandre Nachi, Derek Johns, Megan Peta Hill, Benz Antoine, Vincent Leclerc
François Simard, Anouk Whissell, Yoann-Karl Whissell
Laurent Baudens, Gaël Nouaille, Christian Larouche Didar Domehri, Pierre Spengler, Grégoire Melin
capelight pictures
80 min
englische OV
14.09. / 20.15
07.09. / 20.15
21.09. / 20.15
21.09. / 20.15
07.09. / 20.15
21.09. / 20.15
21.09. / 20.15
Der junge Kaleb hat eine Schwäche für exotische Tiere. Sein kleines Zimmer in der heruntergekommenen Wohnung, die er sich notdürftig mit seiner Schwester teilt, ist vollgestopft mit Terrarien voller Insekten und Reptilien. Dass seine Sis aus Kostengründen immer wieder den Strom runterfährt, ist ein ständiger Streitpunkt zwischen ihnen, und führt letztendlich dazu, dass sein schicker Neuzugang, eine seltene Spinne unbekannter Herkunft, aus ihrem Nest entfliehen kann und unbemerkt ein paar Kokons zurücklässt. Die höchst giftige, angriffslustige Spezies beginnt sich zunächst heimlich zu vermehren. Aber spätestens als das erste Todesopfer eine schwer bewaffnete und maskierte Polizeieinheit auf den Plan ruft, erhitzen sich die Gemüter der Bewohner:innen des tristen Wohnkomplexes erheblich. Bald müssen sich Kaleb und seine Clique Stockwerk für Stockwerk durch die spärlich beleuchteten Flure in die Freiheit kämpfen. Hinterhältige Nachbarn, brutale Ordnungshüter und nicht zuletzt eine um sich beißende Armee von Achtbeinern versperren ihnen dabei unaufhörlich den Weg.
Dass der Titel übersetzt „Ungeziefer“ bedeutet, ist mehr als doppeldeutig für Sébastien Vaniček intelligentes Spielfilmdebüt, der die Abgehängten in einem der monumentalen Betonbauten der Pariser Banlieues um ihr Überleben bangen lässt. Das große Krabbeln, Sich-Kratzen und unruhig Im-Kinosessel-Herumrutschen versteht der Film treffsicher einzufordern, denn die Spinnenbedrohung mit ihren plötzlichen Attacken machen nicht nur den Arachnophobikern unter uns zu schaffen. Mit schlagfertigen Dialogen, französischer Rapmusik und talentierten Jungdarsteller:innen ist VERMIN ein sehr gelungener Tierhorrorfilm, der zugleich Angst und Spaß macht.
Vermin (Frankreich 2023)
Sébastien Vaniček
Théo Christine, Finnegan Oldfield, Jérôme Niel, Sofia Lesaffre, Lisa Nyarko
Florent Bernard, Sébastien Vaniček
Harry Tordjman
Plaion Pictures
103 min
französische OmeU
20.09. / 20.30
13.09. / 20.30
27.09. / 20.30
27.09. / 20.30
13.09. / 20.30
27.09. / 20.30
27.09. / 20.30
Rose ist Pathologin. Mit menschlichen Emotionen kann sie nichts anfangen, einzig die Wissenschaft weckt in ihr Interesse an körperlichen Prozessen. Celie arbeitet als Hebamme im selben Krankenhaus. Als ihre kleine Tochter unvermittelt stirbt, aber die Leiche, die von Rose obduziert wurde, plötzlich unauffindbar ist, entdeckt sie, dass die Ärztin insgeheim mit der Reanimation von Toten experimentiert. Ein Schwein konnte bereits erfolgreich wiederbelebt werden, mit dem Mädchen gelang ihr nun der erste Versuch am Menschen. Die beiden Frauen beschließen, einen Pakt einzugehen, aber der Preis dafür ist hoch.
Regisseurin Laura Moss gelingt es, aus bekannten Genre-Versatzstücken eine eigene starke Vision zu präsentieren, einen buchstäblich tief unter die Haut gehenden, unbequemen Horrorthriller, der bei aller Scheußlichkeit, die er zeigt, stets stilvoll bleibt. Marin Ireland verblüfft als Rose mit ihrer radikalen Interpretation der verrückten Wissenschaftlerin.
Birth/Rebirth (USA 2022)
Laura Moss
Marin Ireland, Judy Reyes, A.J. Lister, Breeda Wool
Laura Moss, Brendan J. O’Brien
Mali Elfman, David Grove Churchill Viste
Focus Features
98 min
englische OV
20.09. / 18.15
12.09. / 20.15
27.09. / 18.15
27.09. / 18.15
12.09. / 20.15
27.09. / 18.15
27.09. / 18.15
„Sciencefiction hinterfragt!“ ist das Motto für einen spannenden wie lehrreichen Filmabend, veranstaltet in Kooperation mit der Stiftung Planetarium Berlin. Gezeigt wird im Kino des Zeiss-Großplanetariums ARCHIVE (2020) mit DIVERGENT-Star Theo James. Nach der Vorstellung diskutieren wir mit dem Gesellschaftswissenschaftler Dr. Dierk Spreen und Dr. Jürgen Rienow, Leitung Produktion der Stiftung Planetarium Berlin, ob die Inhalte des Films eher „Science“ oder „Fiction“ sind.
Zum Film: Drei Jahre gab seine Firma dem RobotikIngenieur George, um in einem streng isolierten Labor die nächste Stufe künstlicher Intelligenz zu entwickeln. Nach zwei weniger erfolgreichen Prototypen, die bisher seine einzigen Gefährten während des Projekts waren, steht er nun kurz vor dem Durchbruch für J3: eine Androidin mit echten Gefühlen, einem Bewusstsein und Erinnerungen.
Archive (Großbritannien, Ungarn, USA 2020)
Gavin Rothery
Theo James, Rhona Mitra, Toby Jones, Peter Ferdinando
Gavin Rothery
Philip Herd, Theo James, Cora Palfrey
EuroVideo/capelight pictures
109 min
englische OV
14.09. / 19.00
In Sledwaya, der krankesten Stadt von ganz Zamonien, schließt die verhungernde Kratze Echo einen teuflischen Pakt mit dem Schrecksenmeister Eisspin: Er wird sie in seinem Schloss mit den köstlichsten Speisen versorgen, wenn er sie dafür am Ende des Monats schlachten und ihr wertvolles Fett für seine Experimente nutzen darf. Die arme Kratze sieht keinen anderen Ausweg und willigt in den perfiden Vertrag ein.
Basierend auf dem Roman „Der Schrecksenmeister“ von Walter Moers kombinierte das Team um Adrian Doll (Regie) und Lukas Koll (Produzent) in einem mehrjährigen, extrem aufwendigen Herstellungsprozess modernste Technologien mit traditionellen Erzählmethoden aus dem Realfilm. In einem echten Set und mit Christoph Maria Herbst als Eisspin wurde etwa die Kratze Echo mittels einer animatronischen Handpuppe gestaltet. Das Fantasy Filmfest präsentiert den 15-minütigen Fantasyfilm als Weltpremiere.
Eisspin, der sehr Schreckliche (Deutschland 2023)
Adrian Doll
Christoph Maria Herbst, Naffie Janha, Katharina Thalbach (Stimme), Derya Flechtner (Stimme)
Adrian Doll & Lukas Koll
Lukas Koll
Ronja Selle
Leonie Engel
Franz Zimmermann
Maite Herrendorf
Svea Pöstges
Johann August Plato, Ludwig Peter Müller
Simon N. Müller
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
15 min
deutsche OmeU
13.09. / 19.00
06.09. / 19.00
20.09. / 19.00
20.09. / 19.00
06.09. / 19.00
20.09. / 19.00
20.09. / 19.00
In einer psychiatrischen Anstalt im hohen Norden gesteht ein Mann eine Reihe grausamer Morde – er selbst, eine Therapeutin und ein Polizist versuchen daraufhin, die genauen Umstände zu rekonstruieren und die nicht eindeutige Wahrheit darum aufzudecken. Liest man einfach nur die Inhaltsangabe, würde man einen Thriller aus der Feder von Jo Nesbø vermuten, eine brutale Kriminalgeschichte wie „Schneemann“. Aber WHAT REMAINS ist kein skandinavischer Noir, auch wenn Eis durch die Adern dieses Films fließt.
Mit geradezu chirurgischer Präzision lotet der in England geborene chinesische Regisseur Ran Huang die menschlichen Untiefen aus, als hätte man Ingmar Bergman damit beauftragt, seine erbarmungslose Weltsicht ins Genrekino zu tragen. Mit Gustav Skarsgård in der Hauptrolle eines Mannes, der auch in bitterkalten Schneelandschaften lichterloh in Flammen zu stehen scheint, und eindringlich unterstützt von seinem Vater Stellan und Andrea Riseborough.
What Remains (China, Finnland 2023)
Ran Huang
Gustaf Skarsgård, Andrea Riseborough, Stellan Skarsgård
Megan Everett-Skarsgard, Ran Huang
Jessica Chen, Ran Huang
Minerva Pictures
126 min
englische OV
20.09. / 15.30
11.09. / 17.15
27.09. / 15.30
27.09. / 15.30
11.09. / 17.15
27.09. / 15.30
27.09. / 15.30
Der Praktikant schlägt Vincent mit einem Laptop ins Gesicht. An Vincents missglücktem Witz darüber, wieso ihm der Praktikant keinen Kaffee gebracht habe, kann es nicht liegen. Kurz danach greift ihn ein weiterer Kollege mit einer Schere an. So gehe das nicht, die Stimmung sei gereizt, sagt sein Chef und versetzt ihn ins Heimbüro. Doch auch außerhalb der Firma trachten Vincent plötzlich wildfremde Leute nach dem Leben. Also flieht er ins Ferienhaus in die Provinz, doch den Menschen aus dem Weg zu gehen, ist schwieriger als gedacht.
Vincent gegen den Rest der Welt, in der schon ein einziger schräger Blick für einen Hassausbruch reicht. Stéphan Castang gelingt mit seinem Debüt ein nervenaufreibender Thriller mit wahnwitzigen Schockmomenten, der seinem grandiosen Hauptdarsteller (Karim Leklou) konsequent den Boden unter den Füßen wegreißt und jeden vermeintlich vertrauten Ort zur potentiellen Kampfzone werden lässt.
Vincent Must Die (Frankreich, Belgien 2023)
Stéphan Castang
Karim Leklou, Vimala Pons, François Chattot
Mathieu Naert
Claire Bonnefoy, Thierry Lounas
Ascot Elite
108 min
französische OmeU
17.09. / 17.15
10.09. / 17.15
24.09. / 17.15
24.09. / 17.15
24.09. / 17.15
24.09. / 17.15
BlackWoman sitzt in einem Käfig fest. Weiße Menschen mit Gasmasken haben sie dort eingesperrt und in der flirrenden Hitze der Wüste zum Sterben zurückgelassen. Dies ist der Anfang einer bizarren Odyssee, die BlackWoman durch eine von Verfall und Krankheit dominierten Welt voller Sprachlosigkeit wandern lässt, in der einzig das Recht des Stärkeren gilt und die letzten Ressourcen klar verteilt sind.
Traum und Realität vermischen sich in Rolf de Heers dystopischem Kunstwerk auf unheilvolle Weise. Werden wir uns in der Zukunft noch Freundlichkeit leisten? BlackWoman mahnt als stille Beobachterin, sie kämpft, wenn es sein muss, schützt sich, aber auch andere, wenn es geht, und ist fest entschlossen, nicht aufzugeben – bis zum letzten Atemzug! Doch bei all seinem Nihilismus findet THE SURVIVAL OF KINDNESS auch satirische, sogar berührende Momente. Rolf de Heers Parabel über die Abgründe der menschlichen Natur, für die das Fantasy Filmfest ihm das diesjährige Director’s Spotlight widmet, brennt sich mit ihren schwindelerregenden Aufnahmen und der furchteinflößenden Tonspur tief ins Gedächtnis und fühlt sich an wie ein Schlag in den Bauch, von dem einem noch lange übel sein wird.
The Survival Of Kindness (Australien 2023)
Rolf de Heer
Mwajemi Hussein, Darsan Sharma, Deepthi Sharma
Rolf de Heer
Julie Byrne, Rolf de Heer
Fandango Sales
96 min
abstrakt
15.09. / 17.00
08.09. / 17.00
22.09. / 17.15
22.09. / 17.15
08.09. / 17.00
22.09. / 17.15
22.09. / 17.15
Emily hat einen Traum: Präsidentin ihrer Studentinnenverbindung zu werden und die amtierende Zicke Brianna endlich von ihrem hohen Ross zu holen. Als sie durch einen Zufall ein Faultier in ihre Obhut bekommt, meldet sie es als offizielles Wohnheim-Maskottchen an. Die studentischen Schwestern sind entzückt, der niedliche Pelzträger genannt „Alpha“ entpuppt sich als Star in den sozialen Medien und Emily kann sich den Stimmen ihrer Mitbewohnerinnen sicher wähnen. Doch plötzlich erschüttert eine Mordserie die Gemeinschaft und so abwegig es auch scheinen mag – alle Indizien weisen auf Alpha. Rette sich also schnellstens wer kann, der Kampf ums Überleben gegen ein Killer-Faultier ist entbrannt!
Don’t rush, die slow! So das Motto von Matthew Goodhues aberwitzigem Terrorszenario, das nicht nur das harmloseste Tier der Welt in einen blutrünstigen Schlitzer verwandelt, sondern auch wundervolle Referenzen an Monsterkreaturen-Klassiker wie GREMLINS und Co. abliefert.
Slotherhouse (Serbien 2023)
Matthew Goodhue
Lisa Ambalavanar, Sydney Craven, Olivia Rouyre, Stefan Kapicic
Bradley Fowler
Bradley Fowler, Cady Lanigan
Cady Lanigan, Bradley Fowler, Mark David
Plaion Pictures
93 min
englische OV
15.09. / 13.00
06.09. / 22.00
24.09. / 22.00
24.09. / 22.00
06.09. / 22.00
24.09. / 22.00
24.09. / 22.00